Looking for Langston

Der 1989 entstandene, in prächtigem Schwarz-Weiß gedrehte Film Looking for Langston ist eine lyrische Erkundung – und Nachstellung – der privaten Welt des Dichters, Romanciers, Dramatikers, Kolumnisten und Sozialaktivisten Langston Hughes (1902–1967) und seiner Schwarzen Künstler- und Schriftstellerkolleg*innen, die in den 1920er-Jahren die literarische und künstlerische Bewegung Harlem-Renaissance bildeten. Regisseur Sir Isaac Julien war während der Arbeit an diesem Film Teil des Sankofa Film and Video Collective, das sich für die Entwicklung des unabhängigen Schwarzen Filmschaffens einsetzte. Unterstützt wurde er durch den Filmkritiker und Kurator Mark Nash, der für die Archiv- und Filmrecherche zuständig war. Entstanden ist eine Erkundung des künstlerischen Ausdrucks, des Begehrens und der Gegenseitigkeit des Blicks, die zum Meilenstein wurde für das, was B. Ruby Rich als „New Queer Cinema“ bezeichnete. Darüber hinaus gilt Looking for Langston auch als modellhaft auf dem Gebiet der African American Studies und ist seit fast 30 Jahren Teil des Lehrplans an nordamerikanischen Universitäten, Colleges und Kunsthochschulen.
von Isaac Julien (Regie, Buch)
mit Ben Ellison, Matthew Baidoo, Akim Mogaji, John Wilson, Dencil Williams, Guy Burgess, James Dublin, Harry Donaldson
Vereinigtes Königreich 1989 Englisch 46' Schwarz-Weiß

Mit

  • Ben Ellison (Alex)
  • Matthew Baidoo (Beauty)
  • Akim Mogaji (James)
  • John Wilson (Karl)
  • Dencil Williams (Marcus)
  • Guy Burgess (Dean)
  • James Dublin (Carlos)
  • Harry Donaldson (Leatherboy)

Stab

Regie Isaac Julien
Buch Isaac Julien
Kamera Nina Kellgren
Montage Robert Hargreaves
Musik Wayson Jones, Trevor Mathison
Sound Design Martin Jackson, Ronald Bailey
Szenenbild Derek Brown
Produzent*in Nadine Marsh-Edwards

Produktion

JN Films

Isaac Julien

Der 1960 in London geborene Künstler und Filmemacher zeigte seinen Debütfilm Looking for Langston 1989 im Panorama und wurde mit dem Teddy Award ausgezeichnet. Young Soul Rebels gewann 1991 den Kritikerpreis der Semaine de la Critique in Cannes. 2008 erhielt er den Special Teddy für Derek über Derek Jarman. Seine Filme und Installationen wurden vielfach in renommierten internationalen Museen gezeigt, zuletzt widmete das Tate Britain in London ihm eine Soloausstellung, die auch in Deutschland und den Niederlanden gezeigt wurde. Julien ist Professor für Kunst an der University of California Santa Cruz und leitet dort gemeinsam mit Mark Nash das Moving Image Lab. Er erhielt den Charles Wollaston Award der Royal Academy of Arts sowie den Goslarer Kaiserring und wurde 2022 von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

Filmografie (Auswahl)

1983 Who Killed Colin Roach?; Kurzfilm 1984 Teritories; Kurzfilm 1986 The Passion of Remembrance (Die Leidenschaft der Erinnerung); Co-Regie 1987 This Is Not an AIDS Advertisement; Kurzfilm 1989 Looking for Langston; Kurzfilm 1991 Young Soul Rebels 1993 The Attendant; Kurzfilm 1994 The Darker Side of Black; Dokumentarfilm 1996 Frantz Fanon, Black Skin White Mask; Dokumentarfilm 2002 BaadAsssss Cinema; Dokumentarfilm 2008 Derek; Dokumentarfilm 2010 Better Life 2014 Playtime 2019 Lessons of the Hour 2025 Once Again... (Statues Never Die); Kurzfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2025