La memoria de las mariposas

The Memory of Butterflies
Ausgangspunkt von Tatiana Fuentes Sadowskis Film-Recherchereise in die Vergangenheit ist eine alte Fotografie, auf der zwei indigene Männer zu sehen sind. Um 1900 brachte man sie nach London, um sie zu „zivilisieren“: Omarino und Aredomi – bis auf ihre Namen ist kaum etwas über sie bekannt. In La memoria de las mariposas folgt Sadowski ihrer Spur und dekonstruiert die Geschichte des kolonialen Kautschuk-Handels in Lateinamerika im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. In handentwickelten Super-8-Schwarzweißaufnahmen, die sich chamäleonartig in die Montage mit Archivmaterial und historischen Fotos fügen, entwirft der Film eine Gegenerzählung zum kolonialen Narrativ, in der auch Sadowski selbst ihre Position als Filmemacherin hinterfragt. Sie begnügt sich nicht mit dem Archiv, sondern geht weiter, zeigt das Foto den Indigenen im heutigen Peru, Omarinos und Aredomis Nachfahren, und filmt den indigenen Aktivismus heute. La memoria de las mariposas holt verlorene und übersehene Geschichten ans Licht – die Geschichten einer Generation, deren Leben durch den Kautschuk-Boom zerstört wurde, und gibt den Geistern der Vergangenheit jenseits des offiziellen Erinnerns ihren Raum.
von Tatiana Fuentes Sadowski (Regie, Buch) Peru / Portugal 2025 Spanisch, Murui Huitoto 77' Farbe & Schwarz-Weiß Weltpremiere | Debütfilm | Dokumentarische Form

Stab

Regie Tatiana Fuentes Sadowski
Buch Tatiana Fuentes Sadowski
Kamera Tatiana Fuentes Sadowski, Isabel Madueño Medina
Montage Tatiana Fuentes Sadowski, Fernanda Bonilla, Elizabeth Landesberg
Sound Design Félix Blume
Executive Producers Isabel Madueño Medina, Ico Costa
Koproduzent*innen Tatiana Fuentes Sadowski, Isabel Madueño Medina, Ico Costa

Produktion

Miti Films

Perpetua Cine

Oublaum Filmes

Weltvertrieb

Elizabeth Aquino - distribution

Tatiana Fuentes Sadowski

Tatiana Fuentes Sadowski ist eine peruanische Filmemacherin, deren Arbeit eine Brücke zwischen experimentellem und dokumentarischem Kino schlägt und sich mit Themen wie Erinnerung, Kolonialgeschichte und kollektiver Heilung auseinandersetzt. Sie studierte Darstellende Kunst in Peru sowie Film und Neue Medien am Le Fresnoy – Studio National des Arts Contemporains. Ihre Filme wurden auf Festivals wie Doclisboa, Oberhausen und Art of the Real gezeigt. La memoria de las mariposas ist ihre opera prima, ihre neueste Erkundung der Archivforschung und des indigenen Geschichtenerzählens.

Filmografie

2012 La Huella (The Imprint); Kurzfilm 2013 Yo marco los árboles para reconocerlos después (I Mark the Trees to Recognize Later); Kurzfilm 2015 Bam bam pum lol 2020 Carta para Amadeo (Letter to Amadeo); Kurzfilm 2025 La memoria de las mariposas (The Memory of Butterflies)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2025